Bücher stecken voller Abenteuer, Wissen und Fantasie. Dinge, die dank Lesekisten in die echte Welt übertragen werden. Diese kreative Methode zur Leseförderung eignet sich ebenso hervorragend für das erste Buch in der Grundschule wie für anspruchsvollere Literatur in Gymnasium, Realschule und Co. Während Schülerinnen und Schüler eine Lesekiste gestalten, gehen sie in einen tiefen Austausch mit dem Buch, später folgt der Austausch mit der Klasse bei einer Buchvorstellung mithilfe der Lesekiste. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie eine Lesekiste gestaltet wird und wie eine Buchvorstellung mit Lesekiste abläuft. Außerdem erklären wir, welche Vorteile der Einsatz von Lesekisten im Unterricht hat, wie Schülerinnen und Schüler das passende Buch für ihre Lesekiste finden und vieles mehr.
Die Lesekiste macht aus einem einfachen Schuhkarton ein Portal in eine andere Welt. Dabei werden Lesekisten so gestaltet, dass sie ein Buch, eine Szene aus einem Text oder einen wichtigen Ort einer Geschichte darstellen. Schülerinnen und Schüler haben so die Möglichkeit, sich intensiv mit den Personen, Handlungen und Umgebungen innerhalb der Literatur auseinanderzusetzen, um diese anschließend der Klasse in Form einer selbst gestalteten Lesekiste zu präsentieren. Dabei wird der Text oder das Buch auch für die anderen Kinder anschaulicher und greifbarer – ein toller Austausch mit kreativem Fokus.
Sie möchten gemeinsam mit Ihren Schülerinnen und Schülern im Unterricht eine Lesekiste gestalten? Oder Sie sind Elternteil und möchten das kreative Prinzip der Lesekiste in den Alltag Ihres Kindes integrieren? In dieser Anleitung erklären wir Schritt für Schritt, wie die Gestaltung einer Lesekiste funktioniert und worauf Sie achten sollten.
Wird keine Literatur vorgegeben, können Schülerinnen und Schüler das Buch für ihre Lesekiste selbst auswählen. Dabei sollte das Buch gefallen – beispielsweise der absolute Lieblingsroman oder beliebte Bücher im Freundeskreis. Literatur wie Sachbücher, Lexika, aber auch einige Gedichte eignen sich hingegen nicht so gut, um eine Lesekiste zu gestalten.
Schülerinnen und Schüler sollten im nächsten Schritt das ausgewählte Buch sorgfältig lesen. Dabei sind Notizen zu den einzelnen Kapiteln sehr wichtig, um die Lesekiste gestalten und die Buchvorstellung durchführen zu können. Fragen zu den Buchinhalten sollten ebenso notiert werden wie wichtige Gegenstände, Orte und Personen. Diese bestimmen später die Optik der Lesekiste.
Das Wichtigste, um eine Lesekiste zu gestalten, ist ein mittelgroßer Schuhkarton. Wer keinen Kartonzu Hause hat, der kann in Schuhläden nachfragen. Hier werden Schuhkartons häufig kostenlos abgegeben. Außerdem benötigen Schülerinnen und Schüler Materialien, die zu den notierten Gegenständen, Orten und Personen aus ihrem Buch passen. Das können kleine Figuren, Federn, Geschenkband, Perlen, Knete und vieles mehr sein. Um die Lesekiste kreativ und detailreich zu gestalten, sollten auch Bastelutensilien wie Bunt- oder Filzstifte, Wasserfarben, Schere, Kleber, farbiges Papier oder Pappe vorhanden sein.
Bei der Gestaltung der Lesekiste wird sowohl das Innere als auch das Äußere des Schuhkartons beachtet. Auf den Deckel wird der Buchtitel geschrieben, zusammen mit ersten kreativen Hinweisen auf den Inhalt des Buches. Der Deckel und auch die Außenseiten des Schuhkartons sollen die anderen Schülerinnen und Schüler neugierig auf den Buchinhalt werden lassen. Im Inneren der Lesekiste kann sich die Gestaltung je nach Schulform unterscheiden. Lesekisten in der Grundschule können als Aufbewahrungsbox für wichtige Gegenstände dienen, während in Lesekisten des Gymnasiums eine Szene oder ein besonderer Ort des Buches nachgebaut wird. Dazu können selbstverständlich alle gefundenen Gegenstände und Bastelutensilien genutzt werden. An die Innenseite des Deckels wird außerdem häufig ein Büchersteckbrief geklebt. Dieser sollte die folgenden Punkte enthalten:
Buchtitel
Autor
Erscheinungsjahr
Hauptpersonen
Kurze Inhaltsangabe
Eigene Meinung zum Buch
Die fertige Lesekiste soll natürlich gesehen werden! Daher präsentieren alle Schülerinnen und Schüler ihre Lesekiste im Rahmen einer Buchvorstellung. Dabei können einzelne Gegenstände oder die ganze Lesekiste in der Klasse herumgereicht werden, während oder nachdem der Inhalt des Buches vorgestellt wird. Auch eine kleine „Messe“ ist möglich, in der jede Schülerin und jeder Schüler seine selbst gestaltete Lesekiste auf einem Tisch aufbaut und präsentiert.
Wie bei jedem kreativen Projekt sind die Möglichkeiten auch bei der Gestaltung einer Lesekiste schier endlos. Für ganz besondere Hingucker haben wir ein paar tolle Tipps und Ideen zusammengefasst, wie die eigene Lesekiste noch schöner wird!
Pop-up-Elemente: Fügen Sie Pop-up-Elemente in Ihre Lesekiste ein, um sie interaktiver zu gestalten. Bilden Sie doch mal eine Szene aus dem Buch nach, die beim Öffnen des Kartons aufpoppt – beispielsweise ein Äffchen, das an einem Seil am Kartondeckel baumelt.
Geheimfach: Bauen Sie ein kleines Geheimfach in die Lesekiste ein, in dem zusätzliche Überraschungen oder Hinweise versteckt werden können.
Naturinspiration: Lassen Sie sich von der Natur inspirieren und gestalten Sie Ihre Lesekiste mit Elementen wie Blumen, Blättern und Ästen, um eine naturgetreue und schöne Atmosphäre zu schaffen.
Collage-Technik: Verwenden Sie die Collage-Technik, um die Lesekiste mit verschiedenen Bildern, Texturen und Farben zu gestalten und eine einzigartige visuelle Ästhetik zu erreichen. So können viele verschiedene Eindrücke in einem stimmigen Bild kombiniert werden.
Lichteffekte: Integrieren Sie LED-Lichter in Ihre Lesekiste, um sie zum Leuchten zu bringen und eine magische Atmosphäre zu schaffen.
Persönliche Note: Fügen Sie persönliche Elemente hinzu, die das Buch für Sie besonders machen, wie z.B. Fotos, Zitate oder Erinnerungsstücke, die mit der Handlung oder den Charakteren des Buches verbunden sind.
Die Gestaltung der Lesekiste ist nur ein Teil der Projektarbeit. Am Ende folgt eine Buchvorstellung, um die Lesekiste und das Buch gleichermaßen zu präsentieren. Wie eine Buchvorstellung mit Lesekiste abläuft und welche Tipps die Präsentation noch besser machen, haben wir für Sie zusammengefasst.
Schülerinnen und Schüler sollten ihr Buch zur Vorstellung mitbringen. Sie können das Buch zu Beginn zeigen, später bieten sich durch das Mitbringen des Buches noch weitere Möglichkeiten.
Bevor die Lesekiste geöffnet wird, können die zuhörenden Schülerinnen und Schüler anhand des Buchcovers und der geschlossenen Lesekiste raten, worum es in dem vorgestellten Buch gehen könnte.
Nun kann ein kurzer Ausschnitt des Buches vorgelesen werden, der entweder Spannung aufbaut oder den wichtigsten Gegenstand der Lesekiste enthält.
Erst jetzt wird die Lesekiste geöffnet und gibt den Blick auf den Inhalt des Kartons frei. Mithilfe der Lesekiste kann nun der Inhalt des Buches erklärt werden. Befinden sich lose Gegenstände in der Lesekiste, können sie herausgenommen und gezeigt werden. Ist eine Szene nachgebaut, darf auch die gesamte Lesekiste durch den Klassenraum gereicht werden.
Der Schlussteil der Buchvorstellung sollte eine persönliche Bewertung des Buches enthalten. Folgende Fragen können dabei beantwortet werden: Hat das Lesen des Buches Spaß gemacht? Welche Szene war am spannendsten? Hat das Buch Fragen aufgeworfen? Welche Handlung hat am meisten berührt?
Ist die Buchvorstellung zu Ende, kann auch den zuhörenden Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben werden, Fragen zu stellen. Dabei sind Verständnisfragen ebenso erlaubt wie Interessensfragen über den Inhalt des Buches.
Im Anschluss besteht die Möglichkeit, eine Bewertung der Buchvorstellung und der Lesekiste durch die zuhörenden Schülerinnen und Schüler einzubinden. Hierfür sollte ein Fragebogen erstellt werden, der Bewertungskriterien vorgibt.
Die Gestaltung von Lesekisten im Unterricht macht nicht nur Spaß, sondern bietet auch zahlreiche Vorteile. Dabei bieten Lesekisten eine vielfältige und ansprechende Möglichkeit, Leseförderung zu betreiben und verschiedene pädagogische Ziele zu erreichen.
Förderung der Lesemotivation: Indem Schülerinnen und Schüler Bücher auswählen und sie kreativ gestalten, werden sie motiviert, sich intensiver mit dem Lesestoff zu beschäftigen.
Entwicklung von Lesefertigkeiten: Das Lesen und Gestalten der Lesekiste ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, ihre Lesefertigkeiten wie Leseverständnis, Textinterpretation und Analyse zu verbessern.
Kreativität und Selbstausdruck: Die Gestaltung der Lesekiste erlaubt den Schülerinnen und Schülern, ihre kreative Seite zu entfalten und ihre eigene Interpretation des Buches auszudrücken.
Multisensorisches Lernen: Durch das Hinzufügen von Gegenständen, Bildern und anderen Materialien in die Lesekiste werden verschiedene Sinne angesprochen, was das Lernen und Verstehen des Lesestoffs vertieft.
Förderung von Selbstständigkeit: Die eigenständige Auswahl der Bücher und die eigenständige Gestaltung der Lesekisten fördern die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler.
Interdisziplinäres Lernen: Lesekisten können in verschiedenen Unterrichtsfächern eingesetzt werden und ermöglichen so interdisziplinäres Lernen, indem sie Themen aus Literatur, Kunst, Geschichte und anderen Bereichen verbinden.
Gemeinschaftliches Lernen: Durch das Präsentieren der Lesekisten können die Schülerinnen und Schüler ihre Erfahrungen teilen, voneinander lernen und ihre Kommunikationsfähigkeiten verbessern.
Einbeziehung der Eltern: Die Erstellung von Lesekisten kann auch als Hausaufgabe oder Projektarbeit durchgeführt werden, was Eltern dazu ermutigt, sich aktiv am Lernprozess ihrer Kinder zu beteiligen – beispielsweise beim Suchen geeigneter Materialien und Gegenstände.
Die Geschichte der Lesekiste geht auf das Jahr 1998 zurück. Dr. Jörg Knobloch, ein renommierter Pädagoge, der als führend in der modernen Leseförderung in Deutschland gilt, entwickelte die Lesekiste, um das Lesen und die Motivation zum Lesen an Schulen zu unterstützen. Heutzutage sind Lesekisten eine weit verbreitete Methode im Deutsch- und Literaturunterricht, aber auch andere Unterrichtsfächer können auf die vielen Vorteile der Lesekiste zurückgreifen. Schülerinnen und Schüler haben dank Dr. Jörg Knobloch eine Möglichkeit, das Lesen mit einer konkreten und kreativen Handlung zu verknüpfen, was Kinder von Grundschule bis Gymnasium begeistert.
Bevor Ihr Kind eine Lesekiste gestalten kann, steht die Auswahl des richtigen Buches an. Doch welche Bücher eignen sich für die Lesekiste? Und wie kann überhaupt ein gutes Buch gefunden werden? Generell gelten Kinderbücher, Romane und Kurzgeschichten als besonders geeignet, um eine Lesekiste zu gestalten. Wissensbücher wie Lexika und Sachbücher, aber auch die meisten Gedichte sollten vermieden werden. Sind die Kriterien für ein geeignetes Buch klar, können sich Kinder und Ihre Eltern auf die Suche nach einem guten Buch machen – beispielsweise über die folgenden Wege:
in Online-Blogs stöbern
Empfehlungen von Buchhandlungen
Lieblingsbücher der Freunde ausprobieren
Empfehlungen aus Zeitschriften
Eltern, Lehrerinnen und Lehrer fragen
Eine Lesekiste zeigt den Inhalt des ausgewählten Buches mithilfe von Gegenständen, Zeichnungen und anderen gestalterischen Maßnahmen. Die Lesekiste besteht dabei aus einem Schuhkarton und sollte verschiedene Materialien und Objekte enthalten, die mit dem Inhalt des Buches zusammenpassen.
Das Prinzip einer Lesekiste ist es, den Inhalt eines Buches visuell darzustellen. Dafür wird ein Karton im Stil des Buches gestaltet und mit Gegenständen gefüllt, die zu den Motiven, Handlungen und Objekten der Geschichte passen. Lesekisten werden in der Regel im Rahmen einer Buchvorstellung präsentiert.
Eine Bücherkiste ist eine Box, um viele verschiedene Bücher aufzubewahren. Eine Lesekiste hingegen wird von Schülerinnen und Schülern gebastelt und stellt den Inhalt eines bestimmten Buches visuell dar.
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